DIE IDEE DES KONZEPTS

Inpathia® Pädagogik erlebbar machen
Inpathia® Pädagogik erlebbar machen

In meiner Tätigkeit als Deeskalationstrainer und Schulsozialarbeiter führe ich regelmäßig, zusammen mit meinen Kollegen teambildende Maßnahmen zur Verbesserung des Klassenklimas und zur Selbstwertsteigerung der Kinder durch. 

Begriffe wie Teamwork, Vertrauen, Zusammenhalt, Fairness und Respekt stehen dabei im Mittelpunkt der Arbeit.

 

Was aber bedeutet Fairness eigentlich genau, und wie gehe ich im Alltag mit meinen Mitmenschen oder auch mit mir selbst respektvoll um? Wodurch zeichnet sich ein gutes Team aus? Und was genau heißt es eigentlich, jemandem zu vertrauen?

 

Dies sind nur einige Beispiele für Fragestellungen, die sich während der Arbeit mit den Schülern immer wieder ergeben. Denn verständlicherweise fällt es vielen Kindern schwer, sich solche, in der Pädagogik fast schon inflationär benutzte Begriffe, konkret vorzustellen und sie auf ihr alltägliches Leben zu übertragen. Noch komplizierter wird es, wenn man versucht den Teilnehmern Konstrukte wie „Werte“, „Moral“, das Gewissen oder die Entstehung eines Über-Ichs nach der klassischen Psychoanalyse von Siegmund Freud sowie die damit verbundenen Gefühle altersgerecht zu veranschaulichen.

Inpathia® Workshop
Inpathia® Workshop

 

Metaphorische Beschreibungen, wie das Gewissen sei ein kleiner Krebs, der uns jedes Mal zwickt und uns so mit Gewissensbissen plagt, wenn wir gegen eine Regel verstoßen, sind meiner Meinung nach viel zu defizitorientiert und wirken auf die meisten Kinder eher abschreckend. Warum sollen wir auf unsere innere Stimme hören und sie als etwas Hilfreiches betrachten, wenn wir von ihr hauptsächlich Bestrafungen in Form von negativen Körperreaktionen erhalten?

 

Außerdem lassen viele solcher Beschreibungen völlig außer Acht, dass uns das Gewissen ja auch schöne Gefühle bereiten kann, wenn wir uns beispielsweise hilfsbereit zeigen oder jemandem eine Freude machen. Und wie sieht es mit den Schutzfunktionen aus, die uns unser Körper in Form von Warnsignalen bei potenziell gefährlichen Situationen oder vor Regelverstößen vermittelt? Kann das allseits bekannte, mulmige Gefühl in der Magengegend nicht als eine hilfreiche, körpereigene Alarmanlage angesehen werden, die uns im Alltag vor Gefahren und Problemen warnt?

 

All diese Aspekte werden meiner Meinung nach in keinem pädagogischen Konzept zur Versinnbildlichung des Gewissens in ausreichendem Maße berücksichtigt. Dabei ist es doch besonders für die Arbeit mit Kindern von größter Wichtigkeit, ihnen die positiven Fähigkeiten ihrer Körpergefühle zu verdeutlichen, damit sie diese als etwas Nützliches betrachten und sich aktiv mit den Ursachen ihrer Empfindungen auseinandersetzten.

 

Titelbild Schlupsi®, dein innerer Schiedsrichter
Schlupsi®, dein innerer Schiedsrichter

Während der thematischen Arbeit mit Eltern, Pädagogen und Schülern verfestigte sich meine Annahme, dass den Kindern ihr Gewissen sowie die damit verbundenen Gefühle am besten mithilfe von einem kleinen sympathischen Wesen verbildlich werden können. Dieses Wesen begleitet die Kinder ihr Leben lang. Es passt auf sie auf und sendet ihnen täglich eine Vielzahl von hilfreichen Signalen. Wie ein kleiner, imaginärer Schiedsrichter, der in ihrem Körper wohnt, achtet diese Fantasiefigur darauf, dass sich die Kinder an die gesellschaftlichen Spielregeln halten, indem sie ihnen entsprechende Rückmeldungen auf der Gefühlsebene gibt.